Andacht vom 13. Januar 2019

Andacht zum 1. Sonntag nach Epiphanias, 13. Januar 2019

Ein Kuhhirte aus Wallenbrück wurde ein weltberühmter Astronom. Der „Heinrich-Weber-Platz“ in Peckeloh erinnert an ihn. 1808 wurde er geboren und bekam die Nottaufe. Webers Beobachtungen kreisten zunächst um das Tierkreislicht. Das war eine zarte Lichtpyramide, die am westlichen Himmel vor Sonnenuntergang im Frühling und nach Sonnenuntergang im Herbst erscheint.

In der Epiphaniaszeit denken wir an drei Himmelsforscher, die auch weltberühmt geworden sind. Ihnen hat man Namen gegeben: Caspar, Melchior und Balthasar. Die Abkürzungen schreiben die Sternsinger an unsere Haustüren: C+M+B. Doch wodurch wurden sie berühmt? Sie ließen sich von Gott den Weg weisen. Sie waren nicht nur klug, sondern weise. Lassen wir uns im neuen Jahr auch von Gott den Weg weisen? Er wird uns sicher führen. Bitten wir darum: „Weise mir Herr deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit.“ (Ps. 86,11)

Durch den Stern bekommen die Weisen Wegweisung. Was bedeutet das für sie?

  1. Die Wegweisung Gottes erweckt ein Suchen und Fragen. Wer nach Gott fragt, hat ein Ziel. Er macht sich auf den Weg. Es kann ein mühsamer und langer Weg sein. Aber Hoffnung ist da.
  2. Die Wegweisung Gottes für die Weisen erweckt ein Erschrecken bei König Herodes. Sie suchen Jesus, den neugeborenen König, in der Großstadt Jerusalem, im Palast des Königs Herodes. Dieser fürchtet einen Rivalen. Er lässt sich nicht von Gott führen. Er ist zwar klug, aber nicht weise. Er weiß, wo man suchen kann, aber er sucht selber nicht. Die Schriftgelehrten wissen es und weisen auf Gottes Wort. In Micha 5,1 steht es. In Bethlehem wird der neue König geboren.
  3. Die Wegweisung Gottes gibt Antwort auf unsere Fragen. Gottes Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unseren Wegen. (Ps. 119,105)
  4. Die Wegweisung Gottes führt zur Freude: Da die Weisen den Stern sahen, wurden sie hocherfreut. Sie haben das gefunden, was sie suchten.
  5. Die Wegweisung Gottes führt zur Anbetung. Sie führt zugleich dazu, dass die Schätze „verschenkt“ werden: Gold, Weihrauch und Myrre.
  6. Die Weisung Gottes führt auf einen ANDEREN WEG. Welchen Weg wollen wir gehen im neuen Jahr? – Den Weg der Freude, der Liebe, der Dankbarkeit? Lasst uns nicht nur klug, sondern weise sein und uns von Gott den Weg weisen lassen.

Von Pfarrer i.R. Walter Moritz