Wort zum 18. Sonntag nach Trinitatis, 19. Oktober 2014
Mit einem Festkonzert feiert der Ökumenische Kirchenchor Hörste/Stockkämpen an diesem Wochenende in der Hörster Dorfkirche sein 25-jähriges Bestehen. Evangelische und katholische Christinnen und Christen singen gemeinsam zur eigenen und zur Freude anderer Menschen und nicht zuletzt zur Ehre Gottes. In evangelischen und katholischen Kirchen und Gemeindehäusern erklingen ihre Lieder, und ich freue mich schon darauf, gemeinsam mit diesem Chor den Gemeindegottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Hörster Dorfkirche feiern zu können – zum zehnten Mal hintereinander seit 2005, ein kleines Jubiläum.
Weihnachten ist ein wahrhaft ökumenisches Fest. Lieder wie das vom Reformator Martin Luther gedichtete „Vom Himmel hoch“ oder das vom katholischen Priester Josef Mohr „Stille Nacht, heilige Nacht“ sind längst Allgemeingut. Zahlreiche andere Lieder im neuen „Gotteslob“, dem katholischen Gesangbuch, sind ebenso wie im Evangelischen Gesangbuch mit dem Buchstaben ö = ökumenisch gekennzeichnet. So nähern sich die getrennten Kirchen mit gemeinsamen Liedern und gemeinsamen Chören einander an und bauen Brücken über alte Gräben.
Singen verbindet und lässt konfessionelle Unterschiede in den Hintergrund wandern. So stand es in der vorigen Wochenendausgabe des Westfalen-Blatts, als das Jubiläums-Konzert des Ökumenischen Chores Hörste/Stockkämpen angekündigt wurde. Diese zutreffende Beschreibung zeigt die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen auf, denn die Unterschiede lassen sich nicht einfach wegsingen. Trotz großer Fortschritte im ökumenischen Gespräch gibt es noch mehrere Streitpunkte zwischen den Kirchen.
Umso erfreulicher ist es, dass Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen sich einig sind beim gemeinsamen Singen zur Freude der Menschen und zur Ehre des einen Gottes.
Udo Waschelitz aus Halle war Kirchenjournalist und ist ehrenamtlicher Prediger im evangelischen Pfarrbezirk Hörste/Bokel/Kölkebeck.