Andacht vom 22. Oktober 2017

Andacht zum 19. Sonntag nach Trinitatis - 22. Oktober2017

Der neue Kalender ist da


Jetzt wurde es aber auch Zeit: Seit dieser Woche habe ich den dienstlichen Kalender für 2018 in Gebrauch. Der sogenannte „Vormerk-Kalender“, in dem für jeden Tag des kommenden Jahres genau eine Zeile Platz zur Verfügung steht, war nun definitiv überholt. Knapp 50 Termine galt es, vom „Vormerk-Kalender“ in den richtigen Kalender zu übertragen.
Ein weiterer Vorteil des neuen Kalenders: Am Ende befindet sich wieder ein „Vormerk-Kalender“, nämlich der für 2019. Den werde ich sicherlich bald ebenfalls brauchen, da die Familien zum Beispiel wissen wollen, wann die Konfirmationen 2019 sind. Oder Brautpaare, die 2018 nicht heiraten können, weil sie dafür keine Location gefunden haben, die müssen jetzt auch schon für 2019 planen. Selbstverständlich freut es mich sehr, dass das Interesse weiterhin besteht, zumal ich Beides – Konfirmieren und Trauen – ausgesprochen gerne übernehme.
Und doch ist da manchmal so ein seltsames Gefühl, wenn ich die Termine sehe, bis zu denen noch 15 Monate oder mehr vergehen. Die Redewendung „bis dahin fließt noch viel Wasser durch den Rhein“ beschreibt dieses seltsame Gefühl etwas: Ich werde mit der Tatsache konfrontiert, dass es nicht in meiner Hand liegt, ob ich den Termin so wahrnehmen kann. Ich kann durchaus Pläne für mein Leben schmieden und mich beruflich sowie privat orientieren. Aber ob es wirklich so kommt, wie ich das jetzt denke, kann niemand wissen. Dazu kommt die Tatsache, dass ich nicht weiß, ob ich bis dahin gesund bleiben oder überhaupt noch leben werde. Klar weiß ich das vom morgigen Tag auch nicht mit Gewissheit, aber je weiter ein Ereignis in der Zukunft liegt, desto ungewisser ist es, wie es mir bis dahin ergehen wird.
Was ich aber jetzt tun kann, ist, mein Leben vertrauensvoll in Gottes Hand zu legen. Mein Leben, wie es bis jetzt verlaufen ist, mit dem, wie ich heute lebe, im Blick auf das, was kommen wird – in allem weiß ich mich getragen von Gott. Das tut gut und lässt mich ganz getrost und voller Zuversicht in den Kalender für 2018 schauen.



Susanne Absolon, Pfarrerin in der evangelischen Kirchengemeinde Versmold