Andacht vom 03. Februar 2019

Andacht zum 5. Sonntag vor der Passionszeit, 02. Februar 2019

„Kommt her und seht an die Werke Gottes,
die er so wunderbar an uns Menschenkindern tut.“ (Ps. 66,5)

Erinnern Sie sich noch an die Handball-Weltmeisterschaft im Januar? Und an die Gefühle, die Sie dabei hatten?
Ich habe daran sofort denken müssen, als ich das Psalmwort las. Ich fand sie wunderbar, diese Weltmeisterschaft. Und nicht nur, weil sie uns mitten in einer sich immer stärker entsolidarisierenden Welt zwei Wochen lang wunderbaren Sport präsentierte, der viele Menschen friedlich zusammenbrachte.
„Wunderbar“ auch deshalb, weil dieses Turnier nicht zuletzt durch die Leistungen der Deutschen Nationalmannschaft positive Impulse freigesetzt hat. Dazu trug die konsequente Regelbeachtung natürlich ebenso bei wie der Gemeinsinn, die ergänzungsbereite Kameradschaft, der Teamgeist und der Respekt, den sich die Mannschaften gegenseitig zollten. Und auch, wenn dabei für unsere Mannschaft nur der vierte Platz heraussprang und die Welt dadurch kein bisschen besser wurde, zeigten doch Haltung und Verhalten aller Mannschaften, was allen Widrigkeiten entgegengesetzt werden kann: Solidarität, Anstand, Mut, Fairness und die Achtung vor dem Können und Vermögen anderer. Daran hatte auch unsere Mannschaft großen Anteil. Das war großartig.
Es war „wunderbar“ – und: Es hat sich mitgeteilt. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien und an den Fernsehgeräten haben das in begeisternder Weise als etwas Wunderbares erlebt. Als etwas, das sich lohnt, auch von uns, von Jung und Alt, in alle Lebensbereiche hineingetragen zu werden.
Und davon handelt auch der biblische Losungssatz für die kommende Woche. Denn die „wunderbaren Werke unseres Gottes“ bestehen darin, dass er allen Menschen die Kraft und Fähigkeit mitgegeben hat, durch Haltung und Verhalten zum Gelingen des Miteinanders beizutragen: hier und überall. Dazu sind wir begabt. Alle! Das verkündet die biblische Botschaft. Und sie sagt auch: ER, Gott, der Schöpfer, will uns, mit dem, was wir sind. Wir sind geliebt. Wir sind von ihm bejaht – komme, was da wolle!

Ulrich Potz, Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Steinhagen