Wort zum Sonntag, dem 3. März 2024 - von Pastorin Silvia Schultz
„… durch das Band des Friedens“
Am vergangenen Freitag wurde in über 120 Ländern der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Auch hier bei uns trafen sich Frauen verschiedener Konfessionen in ökumenischen Gottesdiensten und oft auch mit Möglichkeiten der persönlichen Begegnung.
„Informiert beten – betend handeln“ ist die Idee des Weltgebetstags: an den Schönheiten fremder Länder interessiert sein, aber auch sich vertraut machen mit dem Leben der Menschen dort. Nicht selten haben insbesondere Frauen mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Für Projekte in aller Welt, die Frauen unterstützen, wird deshalb als sichtbares Zeichen der Verbundenheit in den Gottesdiensten eine Kollekte gesammelt.
Palästinensische Christinnen hatten lange vor dem aktuellen Konflikt im Gazastreifen den Auftrag bekommen, den diesjährigen Gottesdienst vorzubereiten. Ihr Thema: „Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“ (Eph. 4,3) Wie dringend für Palästina und Israel das Gebet für den Frieden, aber auch für Gerechtigkeit und für die Einhaltung der Menschenrechte sein würde, war da noch gar nicht sichtbar.
Sich um Frieden zu bemühen, ist gerade jetzt eine große Aufgabe für die Politik, aber nicht nur dort. Denn Frieden fängt klein an und zuerst damit, dass ich den Frieden, den Gott schenkt, für mich selbst annehme: ich bin bei Gott angesehen.
Aber Frieden will wachsen. Wo kann ich auf jemanden zugehen und nach Verständigung suchen? Wie kann ich in meinem Umfeld dazu beitragen, dass ein Streit zwischen anderen Menschen möglichst sachlich und nicht durch Beschimpfungen oder sogar mit Gewalt ausgetragen wird? Und in unserer Gesellschaft fordern mittlerweile viele ein, dass PolitikerInnen unterschiedlicher Richtungen sich nicht polemisch, sondern mit Argumenten auseinandersetzen und Lösungen finden.
„Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“ (Eph. 4,3) Frieden fängt klein an und will wachsen und weitergetragen werden. Die hundertjährige Bewegung des Weltgebetstags gibt uns ein Beispiel, dass es gelingt: Einheit in Vielfalt, das ist möglich.
Pastorin Silvia Schultz, Borgholzhausen