Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit
Auf so viel verzichten – nur nicht auf Kraft, Liebe und Besonnenheit.
In diesem Jahr lerne ich sehr viel über Verzicht. Denn wir müssen gerade auf so vieles verzichten: Freizeitangebote, soziale Kontakte, Freiheiten. Die viele Zeit Zuhause – für manche kaum erträglich – schon jetzt. Aber es gibt auch andere Momente: Gestern erzählte mir jemand am Telefon: „Da saßen wir mit unseren Kindern auf dem Balkon in der Frühlingssonne, hörten ein Hörspiel und haben miteinander gekuschelt.“
Wann hatten wir eigentlich das letzte Mal so viel Zeit miteinander? Ohne dass wir etwas erledigen mussten. Ohne von einem Termin zum nächsten zu hetzen. Ohne am Wochenende etliche Besuche bei Großeltern und Freunden abzuarbeiten. Diese Zeit des Verzichts, sie ist auch irgendwie geschenkte Zeit. Zumindest manchmal.
Denn im nächsten Moment sind da wieder die Sorgen: Wird es allen gut gehen? Werden alle unsere Liebsten gesund bleiben? Wie lange wird das alles dauern? Und wie geht es beruflich und finanziell weiter? Auch das bekommen unsere Kinder mit, selbst wenn wir versuchen, all das von ihnen fernzuhalten.
Für die nächsten Wochen möchte ich Ihnen einen Bibelspruch mitgeben, der mir derzeit sehr hilft: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2Tim 1,7) Das wünsche ich Ihnen: Dass Sie sich nicht gefangen fühlen in Angst und Sorge, sondern dass Gott Ihnen die Kraft schenkt, miteinander dieser unruhigen Zeiten zu überstehen. Dass Gott Sie die Liebe spüren lässt, die uns mit Menschen verbindet, die wir gerade nicht persönlich treffen können. Und dass Gottes Geist uns allen die Besonnenheit gibt, für uns und unsere Familien gute und richtige Entscheidungen zu treffen.
Ihre Pastorin Kirsten Schumann, Pastorin in Steinhagen