Wort zum Ostermontag, 13. April 2020

Die Losung für heute, Ostermontag, lautet: „Jakob zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes (1. Mos. 32,2). Der Weg des Jakob war ein sehr mühsamer. Er hatte Streit mit seinem Bruder Esau. Er war auf der Flucht. Er dachte, auch Gott hat mich erlassen. Er ringt mit Gott. Und es kommt zur Versöhnung. Das sind Situationen, in die wir Menschen auch hineinkommen können.
Denken wir zurück an die Passion Jesu. In Gethsemane ringt Jesus auch mit Gott. „Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber, doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Ein Engel kommt und stärkte ihn. Und am Kreuz ruft Jesus aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Auf der Flucht meint Jakob auch, dass Gott ihn verlassen hat. Er denkt, wo ist Gott? Im Traum sieht er eine Leiter, die vom Himmel bis auf die Erde reicht, auf der die Engel Gottes herauf und hinabsteigen. Doch Gott ist da, und spricht zu uns sein Ja. Gott ist dir nah, auch wenn du meinst, er sei nicht da. Gott ist da, sprich du zu ihm dein Ja.
Jesus am Kreuz betet noch: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ Er vertraut dennoch Gott. In jeder Situation dürfen wir uns und alles Gott anbefehlen. „Jesus ist Sieger!“ So steht es auf dem Altarbehang zu Ostern.
Das Lied im Gesangbuch der Brüdergemeine (327, 3 u.4) von Friedrich Hofmann fasst alles noch einmal zusammen: „ Ich hör die Botschaft: Jesus lebt! Herr hilf, dass sich mein Herz erhebt aus Kummer, Zweifel, Angst und Leid! Mach es für deinen Trost bereit!“
„Ich hör die Botschaft: Jesus lebt! Ihr Boten, die ihr Hoffnung gebt, führt mich zum Auferstandnen hin, dass ich bei ihm geborgen bin! Herr, steh mir bei!“
Das sollte auch unser Gebet in der Krisensituation sein: Herr, steh mir bei. Frohe Ostern!
 
Von Walter Moritz, Pfarrer i.R. in Werther