Andacht zum 22. Oktober 2023

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist,

und was der Herr von dir fordert:

nichts als Gottes Wort halten

und Liebe üben

und demütig sein vor deinem Gott.


Micha 6, 8


Wenn Beziehungen in die Krise geraten, gelingt das Miteinander nicht mehr gut.

Wem die Beziehung zu Gott bedeutungslos geworden ist, der und die verabschiedet sich von biblischen Wegweisungen.

Es muss dann neu verabredet werden, welche Wertmaßstäbe für das eigene Leben und für die Gesellschaft gelten sollen.

Das Ringen darum prägt unsere Zeit. Was gut ist, darüber herrscht keine Einigkeit. 


Ein gutes Leben haben, das heißt für Viele: Familie und Freundschaften geben Rückhalt; der Beruf macht Spaß und man verdient ordentlich; man kann sich etwas leisten, reisen und Spaß haben. 

Zugleich ist ins Wanken gekommen, was man bislang für gut gehalten hat. Inflation und Teuerung mindern den Wohlstand. Der Klimawandel lässt uns spüren, dass das alte „gute Leben“ bittere Folgen hat. 

Zudem wird wieder salonfähig, Solidarität aufzukündigen, Hass und Lügen zu verbreiten, Gleichberechtigung zu belächeln und das Bemühen um Nachhaltigkeit zu verunglimpfen.


Wer die Beziehung zu Gott pflegt, bekommt im biblischen Wort für die Woche andere grundlegende Hinweise für ein gelingendes Leben. Da geht es um die Orientierung an Gottes Wort, wie es uns in der Bibel bezeugt ist.

Darin ist die Liebe Gottes zu den Menschen und zur Schöpfung zentral. Gott will eine Beziehung zu uns. Gott wirbt darum, dass wir die Liebe Gottes zur regierenden Kraft in unserem Leben werden lassen. Sie wird sich dann auch in unserem Reden und Tun zeigen. Zudem soll die Liebe zu Gott und den Menschen unsere Lebenshaltung prägen. Das altmodische Wort Demut meint ursprünglich „Dienemut“. Mut, Gott und den Menschen zu dienen, also ihnen Gutes zu tun.


Das fordert Beziehungsarbeit von uns. Die bewusste Hinwendung zu Gott, das Sich Einlassen auf die Wegweisungen der Bibel, die einfühlsame Wahrnehmung der Mitmenschen und Pflege der Gemeinschaft. 

Wir werden erfahren, dass Segen darauf liegt.


Dagmar Schröder ist Pfarrerin in Steinhagen