Gleich zu Beginn wurde klar, wie ernst es den Jugendlichen mit dem Thema war. Sie stellten sich namentlich der Gemeinde vor und warfen dabei eine Blick in einen Spiegel. Im Anspiel zur Predigt reflektierten die jungen Leute die Fernsehsendung „Germany’s next Top Modell“ (GNTM) und das damit transportierte Schönheitsideal, das den Mädchen Größe und Gewicht vorgibt, wenn sie erfolgreich sein wollen. Ein Mädchen stellte die Frage, „Bin ich ein besserer Mensch durch Schönheit?“
„Niemand ist perfekt“, gab Kirsten Schumann zu bedenken, auch wenn das Fernsehen in Sendungen wie GNTM oder DSDS perfektes Aussehen fordere. Menschen können an Urteilen, die über ihr Aussehen gefällt werden, kaputt gehen. Hautfarbe, Aussehen, Kleidung seien nur ein kleiner Teil der jeweiligen Person. Angenommen aber fühle man sich unabhängig davon.
„Niemand hat das Recht über Schönheit zu urteilen oder zu entscheiden“, betonte die Pfarrerin. Echtes Selbstwertgefühl entstehen nur dann, wenn Menschen sich unabhängig von Aussehen und Leistung angenommen fühlen. „Eltern vermitteln ihren Kindern dieses Gefühl“, fuhr Kirsten Schumann fort. Und Gott. Denn „Du bist schön“, komme Gott leicht über die Lippen.
„Wenn Gott in den Spiegel schaut, guckt er auf die Erde und sieht alle Menschen.“ Mit diesem Satz erläuterte Schumann die Gottesebenbildlichkeit des Menschen. In der Schöpfungsgeschichte heißt es auch nach der Erschaffung des Menschen, „und siehe, es war alles gut.“ Schumann ermutigte die Jugendlichen, daraus Kraft zu schöpfen und sich nicht von anderen abschreiben zu lassen. Jeder zehnte Schüler wisse heute, was es heißt gemobbt zu werden. Statistisch habe also jedes fünfte Mitglied der Konfi-Gruppe schon Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Mobbing sei kein Umgang mit Gottes Ebenbildlichkeit. „Wir müssen darauf aufpassen, dass niemand an den Rand gedrängt wird“, forderte Pfarrerin Schumann die Gottesdienstgemeinde auf. (fra)