KIRCHENKREIS HALLE – Die Mitarbeiter*innen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der acht Kirchengemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Halle haben in den vergangenen Wochen den Kontakt zu den jungen Leuten aufrechterhalten, die sie sonst in Einrichtungen der Offenen Tür oder in Jugendhäusern willkommen heißen. Denn die zurzeit geltenden Corona-Maßnahmen wie Betretungs- und Kontaktverbote wirken sich besonders auf die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen aus. Soziales Miteinander findet daher überwiegend zu Hause und in geschlossenen Räumen statt. Verlässliche und wichtige Strukturen wie Kita und Schule sowie Angebote der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen oder Jugendfreizeiteinrichtungen sind abrupt weggebrochen. Spiel- und Sportstätten sind gesperrt. Auch die Einrichtungen der kirchlichen oder verbandlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind derzeit geschlossen.
Gerade deshalb ist es unerlässlich, dass die Mitarbeiter*innen weiterhin für die Kinder und Jugendlichen da sind, denn sie sind wichtige Vertrauenspersonen neben den Familienmitgliedern. Innerhalb kurzer Zeit nach Beginn des Shutdowns sorgten sie auf neuen Wegen für kontinuierliche Kontakte: Sie tun dies digital, mit Telefon- und Online-Beratung. (Hier finden Sie die Kontaktdaten.) „Sie wissen, dass sie die Kinder und Jugendlichen im Netz treffen“, so Jana Ruhe, Jugendreferent im Ev. Kirchenkreis Halle und stellt fest, „Es ist viel Kontakt los, obwohl wir kontaktlos sind.“
Jana Ruhe nennt ein paar Beispiele für das Engagement der Mitarbeiter*innen: Sie bieten Online-Treffs über den Kanal Zoom an, begegnen Kindern und Jugendlichen bei Facebook oder Instagram, schicken Impulse oder Andachten über YouTube- oder WhatsApp-Videos. Dazu gehören sowohl Challenges, Bastelvorschläge und Infos zur Lage in der Corona-Pandemie als auch Informationen über die Lage in den jeweiligen Jugendhäusern.
„Kinder und Jugendliche sind jetzt noch länger als sonst im Internet unterwegs“, haben die Mitarbeitenden der Jugendarbeit festgestellt – und das ohne elterliche Beobachtung oder Begleitung Erwachsener. Aufklärung und Schutz von Kindern ist nun besonders wichtig, weil sich Kinder und Jugendliche zurzeit intensiver auf Online-Plattformen bewegen, auf denen sie sich auch mit Erwachsenen vernetzen können. „Schon früher, aber jetzt besonders müssen Mädchen und Jungen vor Anbahnung sexueller Kontakte gewarnt werden. Aber auch vor Mobbing, rassistischen oder diskriminierenden Übergriffen müssen sie geschützt werden“, erläutert Jana Ruhe. In diesen Situationen müssen Kinder und Jugendliche wissen, dass Vertrauenspersonen aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für sie erreichbar sind und sie Unterstützung erhalten. Für Jana Ruhe aber überwiegt der positive Effekt: „Wir lassen die Kinder und Jugendlichen nicht allein, wir halten den Kontakt zu ihnen.“ (fra)