Weintrauben, eine Kerze, selbst gebackenes Brot von Küsterin Renate Roll und Karten mit der Liturgie werden liebevoll in eine kleine Tüte gepackt. Sie bilden das „Abendmahl to Go“ der Kirchengemeinde Bockhorst.
„Mit den kleinen Details, mit den Gesten wollen wir Mut und Trost zusprechen in dieser Zeit, in der wir alle nicht abwarten können, das es besser wird“, erläutert Pfarrerin Birgit Gillmann.
Am Gründonnerstag kann dann jeder Tüteninhaber für sich allein oder zusammen in Form einer Zoom-Online-Andacht das Abendmahl erleben. Den Link zum Treffen gibt es bei der Anmeldung, ebenso einen Termin, wann die Tüte im Gemeindehaus abgeholt werden kann. In der Videokonferenz wird am Gründonnerstag ab 18 Uhr dann gemeinsam der Tisch gedeckt.
Auf die Idee ist Pfarrerin Birgit Gillmann bei einer Kindergottesdienst-Fortbildung gekommen, bei der ein ähnliches Format für Kinder vorgestellt wurde. „Ich hatte etwas für unseren Frauentreff gesucht, etwas, bei dem ich unsere Frauen besonders mit einbeziehen kann“, erzählt die Gemeindepfarrerin. Der Frauentreff trifft sich normalerweise einmal im Monat zu Vorträgen, gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen. Durch die Pandemie und die Lockdowns konnten sich die 10 bis 15 regelmäßigen Teilnehmerinnen nicht mehr treffen. Durch die Pandemie konnte in Bockhorst aber auch sehr lange kein Abendmahl mehr durchgeführt werden. „Ich glaube, das letzte Mal Abendmahl haben wir an Silvester 2019/2020 gefeiert“, erinnert sich Birgit Gillmann. „Nach fast eineinhalb Jahren können wir so wieder Abendmahl feiern, jeder für sich und doch zusammen“.
Zum „Abendmahl to Go“ sind deshalb auch nicht nur die Damen des Frauentreffs eingeladen, sondern alle Bockhorster und alle interessierten Gäste.
Für Birgit Gillmann ist der Moment des Abendmahls in der Kirche immer auch ein Moment des Genießens der Gemeinschaft mit anderen Menschen, mit denen sie vor Gott steht. „Das ist ein Moment, in dem ich weiß, das alles von mir abfallen kann, was mich belastet und durch den ich wieder froh in die neue Zeit gehen kann“, sagt Birgit Gillmann. Das Abendmahl berühre Körper, Geist und Seele. „Wenn ich vor dem Altar stehe beim Abendmahl merke ich bei den Menschen, dass sie eine Kraft spüren, das sie gesegnet sind und sich mit den abgelegten Lasten wieder in den Alltag begeben können“. Diese Stärkung für den Alltag sei gerade in Pandemie-Zeiten wichtig und soll nun durch die digitale Form des Abendmahls erfolgen. Das Online-Treffen ermöglicht wieder ein Stück Gemeinschaft zu erfahren. „Es wird deswegen auch einen Moment geben, wo man sich austauschen kann, wo man fragt, wo bin ich, wo stehe ich gerade“, erklärt Birgit Gillmann.
Auch für Ostern ist bereits eine Aktion in Bockhorst geplant. Auf dem Kirchplatz soll es einen Kreuzweg in Anlehnung an den Garten Gethsemane geben, bei dem die Besucher das Kreuz mit gepflanzten Blumen erblühen lassen sollen.
Die Anmeldung für das „Abendmahl to Go“ ist noch bis zum 25. März im Gemeindebüro Bockhorst per Mail an hal-kg-bockhorst[at]kk-ekvw.de möglich.