„Es hat mir immer schon Spaß gemacht mit Kindern zu arbeiten“, sagt Nadja Schmidt. Deswegen war für die 36-Jährige auch ihre berufliche Laufbahn immer klar und die Ausbildung zur Erzieherin eine Selbstverständlichkeit. Nicht nur im Umgang mit ihren beiden jüngeren Geschwistern, sondern auch zahlreichen Cousins und Cousinen konnte sie schon als Jugendliche Erfahrungen sammeln. Jetzt ist die gebürtige Kasachin Leitung der Kita Oesterweg – in der sie einst ihr Berufspraktikum absolvierte. In der Einrichtung in Trägerschaft des Kirchenkreises Halle übernimmt sie ab sofort die Aufgaben von Gudrun Berger, die sich vor den Ferien in den Teilzeitruhestand verabschiedete.
Nadja Schmidt kam im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie von Kasachstan nach Deutschland. Nach ihrem Realschulabschluss machte sie zunächst eine Ausbildung zur Sozialassistentin in Osnabrück, anschließend in Warendorf die Ausbildung zur Erzieherin. Nach ihrem Berufspraktikum in Oesterweg ging die für 4 Jahre nach München. „Ich wollte Erfahrungen sammeln, habe in verschiedenen Bereichen gearbeitet, in Horts, Kindergärten und Krippen und bei verschiedenen Trägern“, erzählt Nadja Schmidt. Weil ihre Familie noch immer in Glandorf lebt, kam sie zurück in die alte Heimat und arbeitete 7 Monate als Integrationsfachkraft wieder in der Kita Oesterweg. Anschließend ging es für sie nach Münster, wo sie für das DRK Kinder aus Kriegsgebieten betreute, bevor sie 2016 endgültig zurück nach Oesterweg kam und dort direkt als stellvertretende Leitung begann. „Ich schätze das ländliche und familiäre in dieser Kita“, sagt die leidenschaftliche Wanderin und Fotografin. „Als Erzieherin ist kein Tag gleich und auch als Leitung werde ich versuchen mir Freiräume zu schaffen, um noch am Gruppengeschehen teilzunehmen und nicht die ganze Zeit im Büro verbringen“.
Eine einjährige Weiterbildung zur Fachwirtin für Erziehungswesen liegt hinter ihr, im ersten Jahr ihrer Leitungstätigkeit wird sie zudem vom TfK-Verbund des Kirchenkreises intensiv begleitet und unterstützt und ihre Vorgängerin Gudrun Berger hat sie bereits ausführlich eingearbeitet. „Die Kinder wussten schon, wenn Gudrun nicht da ist, dass ich der Chef bin, für sie ändert sich nicht viel. Und meine Kolleginnen sind froh, dass es jemand aus dem Team macht und auch die Eltern haben sich gefreut, dass sie die neue Leitung schon kennen“, erzählt Nadja Schmidt. Große Neuerungen hat die 36-Jährige erst einmal nicht vor, auf lange Sicht möchte sie der Kita als Leitung aber schon ihren „Stempel aufdrücken“. Das alles aber nicht von oben herab, sondern partizipativ: „Ich möchte die Mitarbeiter mit einbeziehen und Entscheidungen gemeinsam treffen. Teamfähigkeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für diese Arbeit, man muss gut auf seine Mitarbeiter aufpassen und menschlich bleiben, dass habe ich auch von meiner Vorgängerin gelernt“.