: „Ich hätte nie gedacht, dass wir das 50 Mal ausrichten werden. Unvorstellbar!“ Martin Kralemann, Gründer und Organisator der Computerwochenenden, ist die Freude anzumerken. Der Jugendreferent der evangelischen Kirchengemeinde in Halle berichtet von den Anfängen. 1997 hätten Jugendliche angefragt, ob man nicht einmal eine LAN-Party starten könne. Bei diesem Zusammenschluss von privaten Computern, die alle durch ein Netzwerk verbunden sind, messen sich Teilnehmer in Computerspielen.
Mitte der 90-er Jahre erfreute sich das großer Beliebtheit und in Halle startete man gleich mit einem ganzen Computerwochenende. Die Jugendlichen trafen sich vom Freitagabend bis zum Sonntagnachmittag mit ihren eigenen Rechnern im Jugendzentrum, waren im Internet unterwegs, spielten, nahmen die Mahlzeiten gemeinsam ein und übernachteten dort. Selbstverständlich wurde stets darauf geachtet, dass nur gespielt wird, was nicht auf einem Index für jugendgefährdende Spiele steht. „Golf it!“, „Twister“ und ganz hoch im Kurs stehen Autorennen bei den Teilnehmern. Einige Zeit später ging man dazu über, den Samstag als Projekttag zu nutzen, denn die Technik bot immer mehr Möglichkeiten. So wurde eine Homepage erstellt, Fotostorys angefertigt, Videofilme gedreht und vieles mehr. Mit Hilfe der Produktserie „Lego Mindstorms“ gelang es, kleine Roboter zu konstruieren und zu programmieren. Auch mit „Nao“, einem gut 50 cm großen Robocup-Roboter, den ein Informatik-Student aus Bielefeld mitbrachte, wurde experimentiert.
Zweimal im Jahr treffen sich seitdem bis zu vierzig junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Dabei sind die Mädchen deutlich unterrepräsentiert, denn höchstens fünfzehn haben in der ganzen Zeit an den LAN-Partys teilgenommen, sind aber stets willkommen, so Martin Kralemann. Ihm stehen inzwischen zehn Helfer zur Seite, die sich aus Freunden der Teilnehmer und Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde zusammensetzen. Sie sorgen für die Mahlzeiten und stehen für Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Zum Jubiläum wechselte man in das Martin-Luther-Haus und begann den Freitag mit einem Rückblick sowie dem Jeopardy-Quiz, bei dem zu einer vorgegebenen Antwort die passende Frage formuliert werden musste. Der Samstag stand im Zeichen von Spieleturnieren, bei denen es diesmal für die 37 Mitwirkenden Preise zu gewinnen gab: ein Mousepad, eine Mini-Drohne und ein Essengutschein. Wer eine Pause brauchte, traf sich draußen zum Gespräch oder spielte am Tischkicker im Vorraum, in dem auch gemütliche Sofas standen, die ebenfalls zum Plaudern einluden. Die Mahlzeiten wurden an einem großen Tisch, der dem Anlass entsprechend festlich gedeckt war, eingenommen. Für das Abendessen konnte ein befreundeter Caterer gewonnen werden. Natürlich kam der Spaß nicht zu kurz. Achtung, Kopf einziehen, hieß es zum Beispiel, wenn Marian die blau-rote Drohne sehr zur Freude der Teilnehmer über ihre Köpfe fliegen ließ.
Was macht den Reiz dieses Wochenendes aus? Freunde zu treffen, so formuliert es Erik, der zum dritten Mal in Halle dabei ist. Die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten sowie der spielerische Wettkampf werden als weitere Hauptgründe genannt. Die Teilnehmer freuen sich auf das nächste Wochenende, das vermutlich im März 2023 stattfinden wird. -dag-