Die Hospizarbeit betrachtet das Sterben als wichtigen Teil des Lebens. Allen Menschen soll ein würdevolles Sterben an einem selbstbestimmten Ort und in einer Atmosphäre der persönlichen Achtung und Akzeptanz ermöglicht werden. In Steinhagen kümmert sich darum seit 1998 das Mobile Hospizteam. Es besteht aus Menschen aus unterschiedlichen Berufen und Altersgruppen, die der Hospizgedanke, allen Menschen ein würdiges Sterben zu ermöglichen, vereint. Gleich vier neue Ehrenamtliche haben sich ausbilden lassen und verstärken nun das zur Kirchengemeinde Steinhagen gehörende Team. Durch den Zuwachs konnten intern bereits die Aufgaben neu verteilt werden und auch neue Projekte sollen umgesetzt werden.
Neu dabei sind Gabi Matern, Christiane Hermbecker, Jeanette Rachner und Beate Niehaus. Während die gelernte Arzthelferin Niehaus schon durch ihre Arbeit in der Lebensbaum WG mit dem Thema Sterbebegleitung vertraut ist, ist dies im professionellen Sinn für Jeanette Rachner Neuland. „Ich wollte das aber schon lange machen, es hat sich nur nie realisieren lassen. Nachdem mein Schwiegervater auf der Palliativstation war, wurde mir aber bewusst, wie wichtig es für sterbende Menschen ist, jemanden zum Reden zu haben auch außerhalb der eigenen Familie“, sagt die Wirtschaftsjuristin. Gabi Matern hingegen hat jahrelang im Krankenhaus gearbeitet, ihr war es ein Bedürfnis die Thematik Sterbebegleitung zu vertiefen. Und Christiane Hermbecker war ebenfalls als Fachkraft im Krankenhaus beschäftigt: „Ich hatte viele Begegnungen mit Sterbenden und ihren Familien, ich bin dem Thema schon lange verbunden“.
Gemeinsam mit den sechs anderen Teammitgliedern bieten sie nicht nur ambulante Hospizarbeit zu Hause, im Krankenhaus oder im Alten- und Pflegeheim an. Auch die Beratung bei der Erstellung einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht – auch in leichter Sprache für Menschen mit geistiger Behinderung - bietet das Team an. Dazu kommen noch weitere Projekte. In Kooperation mit der Gemeindebibliothek wurden fast 30 Trauerbücher für Kinder und Erwachsene angeschafft zur Ausleihe, demnächst soll es dazu auch vor Ort Termine geben, bei denen die Werke näher vorgestellt werden.
Geplant ist darüber hinaus das gute bestehende Netzwerk noch auszubauen und mehr Austausch mit den Hausärzten einzugehen, ebenso möchte das Team die ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche, die in der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, wieder aufleben lassen. Und auch mit örtlichen Schulen sollen Aktionen zum Thema Trauer und Sterben umgesetzt werden. Generell soll die Hospizarbeit mehr publik gemacht werden. „Wir waren beim letzten Weihnachtsmarkt in Steinhagen mit einem Stand mit dabei, da fiel auf, dass viele Bürger uns noch gar nicht kannten und nicht wussten, dass es uns gibt“, sagt Jana Böttcher vom Hospizteam.
Ein aktuelles Projekt ist außerdem noch die Aufstellung einer Trauerbank. Am liebsten auf dem Waldfriedhof soll eine massive Holzbank, die verziert ist mit einem Leitspruch oder Worten, die zum Thema Trauer passen, aufgestellt werden. Dort sollen Treffen mit Trauernden stattfinden, sich aber auch Trauernde gegenseitig finden und miteinander ins Gespräch kommen.
Das "Mobile Hospizteam Steinhagen" erreichen Interessierte täglich unter der Telefonnummer 0 172 – 18 77 259 oder per Mail unter hospizsteinhagen[at]gmail.com.